Rückblick Schützenfest 2010

20. September, 2010 | Berichte

Nachdem so langsam auch der letzte Patient von der Kirmesgrippe geheilt ist und die heimische Krankenstation verlassen hat, wird es für uns Zeit, Resümee über die Festtage zu ziehen.

In diesem Jahr startete das Schützenfest für uns wieder eine Woche früher. Da sich unser Zugkönig Bautz I. eine besondere Idee für seine Residenz hat einfallen lassen, verbarrikadierten sich im Schnitt zehn Keiler pro Abend in einem Partykeller, um dort fleißig Bier zu trinken. Ziel war es, bis Schützenfest die benötigten 54 Kisten Bier zu leeren, um aus diesen eine eindrucksvolle Residenz zu bauen. Das uns dies gelang, konnte jeder auf der Pappelstraße bewundern, eine wirklich geile Residenz, die gleichzeitig ein Traum für jeden Pfandflaschensammler vom Fußballstadion war!

Der inoffizielle Startschuss folgte dann am Freitag. Bautz hatte zur Residenzeinweihung geladen und so manch ein Gast konnte noch am Tag drauf die Wunden des Vorabends spüren, man munkelt es habe ein geheimnisvolles Getränk gegeben. Der Abend gestaltete sich natürlich in bekannter Gewohnheit, der Hahn wurde auf Maximalbelastung getestet, das Tanzbein wurde geschwungen, man ließ es in jeder Hinsicht mächtig qualmen und natürlich versäumte man auch nicht, zu späterer Stunde den Jröne Jonge einen unangekündigten Besuch abzustatten. Alles in allem ein echt gelungener Abend, so konnte es weiter gehen.

Weiter ging es dann mit einer zünftigen Grillparty in der Einfahrt unserer Residenz. Geplant war eigentlich nur das kollektive Aufräumen, es endete jedoch in einem echt lustigen Nachmittag. Nach etlichen Litern Bier, seitenweise Kotzverzäll und dem ein oder anderem toten Tier vom Grill, hieß es dann „ab nach Hause, flück praatjemaat und ab zum Antreten“. Es folgten der altbewährte Fackelzug und das bunte Treiben in der Halle. Hierzu lässt sich natürlich nichts Negatives berichten, haben doch alle Gäste der Schützenhalle einen tollen Abend verbracht.

Weniger toll gestaltete sich dementsprechend das frühe Aufstehen am Sonntag, Krons Maria und die fiese F… lassen grüßen. Nachdem man mit voller Mannzahl (kein Witz!) die Messe besucht hatte, wurde die Parade routiniert absolviert und man freute sich auf den gemeinsamen Frühschoppen. Feinster Wein vom Nordhang wanderte in rauen Mengen auf unseren Tisch und in unsere Kehlen, während der rhetorische Frühschoppen seinen Lauf nahm. Nachdem jeder Besucher der Halle persönliche mit Namen und unter Aufzählung aller Orden begrüßt wurde, standen wie immer noch eine Reihe von Ehrungen und Lobhuddeleien an. Highlight war sicherlich die Ehrung von Hamblochs Matthes, der für das Finden des heiligen Grahls, die Entdeckung Amerikas, die Erfindung des Schießpulvers und für seine langjährige Vereinsarbeit und –treue belohnt wurde. Weitere aufzuzählen, würde sicher den Rahmen dieses Berichts sprengen ;-) Leichter kann man sich als Kapelle übrigens kein Geld verdienen, mehr als zwei Lieder müssten die Jungs nicht gespielt haben…
Irgendwie verging die Zeit leider wie im Flug, so dass sich schon bald die ersten zum Mittagessen aufmachten.

Nach dieser Stärkung, dem obligatorischen Bierchen bei Mahon und ner partiellen Runde Mittagsschlaf sollte also der Festumzug anstehen. Oberst Theo Nix bedankte sich nicht zu Unrecht für den zackigen Marsch, das Wetter spielte ebenso mit. Zum anschließenden Umtrunk ließ man es wieder in der Kasse der Kellner klingeln, wobei sich einige tapfere Kameraden bis zur abendlichen Veranstaltung nicht mehr aus der Halle bequemten. Entsprechend vollgetankt machte man sich an diese Veranstaltung, die wie in jedem Jahr sehr gelungen war.

Das Highlight des Schützenfestes brachte mal wieder der Montag mit sich. Nach einer emotionalen Krönung am morgen sollte mal wieder der Freaky Monday über die Bühne gehen. Nachdem wir aufgrund diverser Geschehnisse schon bald vor Lachen gestorben wären (Danke Armin!) statteten wir den Jay-Jays mal wieder einen Besuch ab. Diese Offensive wurde jedoch mit einer Gegenoffensive beantwortet und so hieß es abermals Sport frei auf den Straßen Anstels. Zu allem Überfluss störte man den Durchgangsverkehr erheblich und ein vorbeifahrender Fahrer verlor die Kontrolle über seinen Hühnertransporter und brachte diesen zum Umkippen. Gerüchten zufolge, verlor er dabei eine Menge an Federn. Selbstlos wie wir sind, halfen wir dem Unfallverursacher aber beim Aufräumen, was natürlich von den stets anwesenden Paparazzo in fotographischer Form dokumentiert wurde (Bild berichtete).

Selbstverständlich war dieses Happening auch das Gesprächsthema schlechthin am Abend und am darauffolgenden Dienstag. Dieser wurde traditionell mit einem zünftigem Frühstück in der Schützenhalle eingeläutet. Es tut immer echt gut, den Tag mit einem solchen Mahl zu beginnen und nicht wenige sind der Meinung, dass man doch jeden Tag zu Beginn ein gemeinsames Frühstück abhalten sollte… leider hatten alle Krieger zu viel gegessen, so dass sich alle zu müde fanden, um den weiten Weg in den Schießkeller zu machen und einen Thronfolger zu finden. Dennoch wird – zumindest in unseren Augen – einem grandiosen Schützenfest im Jahre 2011 nichts im Wege stehen! Abends ließ sich dann natürlich auch niemand von der Feierlaune abhalten und man beendete das Schützenfest in der wirklich tollen Residenz von König Peter.

Kaum hatte es begonnen, war es auch schon wieder vorbei. Dass vier bzw. fünf Tage aber extrem an Kräften zehren, sei unbestritten. Dennoch war es wieder ein tolles Fest, was wir Mittwoch mit einem raschen Abbau und leckerem Fischessen beendeten.

Die Bilder dokumentieren die Geschehnisse wohl noch besser als dieser Bericht. Wir freuen uns schon auf das kommende Jahr. Beste Grüße gehen an dieser Stelle an noch an alle Mitstreiter, besonders die Jröne Jonge, jeden unserer Besucher (besonders die aus Romroth), den einzigen Pfarrer mit drei Vornamen, alle Schulterbandträger, Lexington Steele, den Fuchs („riechste datt?“), die Nachbarschaft der Wasserburgstraße, den Hühnerzuchtbetrieb Beckesch, Jörg E., Zahlemann und Söhne, den letzten Mohikaner Anstels sowie natürlich alle die wir vergessen haben!

WK.1995 im September 2010