Der Polizeibericht zum Schützenfest

18. September, 2012 | Allgemeines

“Schon wieder ein Jahr rum?” haben sich wohl die meisten gefragt, die Ende August auf den Kalender geguckt haben. Ja, endlich! Es war wieder genug Wasser den Mekong River heruntergeflossen und die bunten Tage standen wieder vor der Tür. Unsere Vorbereitungen auf das Schützenfest konnten nun endlich in die Tat umgesetzt werden und Saschas Residenzplanungen nahmen Form an. Für einige Herren unserer Gilde begann das Schützenfest jedoch schon ein paar Tage früher, da sie nach Hollywood abkommandiert wurden um einen Film mit Starbesetzung zu drehen. Das Projekt konnte mit Hilfe international renommierter Darsteller zügig abgedreht werden, auch wenn kurzzeitig die Gefahr des Entdecktwerdens bestand. Aber unser Zugkönig hat wohl genug andere Dinge im Kopf gehabt und hat somit nix gemerkt, als er mit dem Auto am Filmset vorbei fuhr oder sich nicht wunderte, wieso Malte mit Uniform zum Baumarkt (!) musste… ne bessere Ausrede ist ihm wohl auf die Schnelle nicht eingefallen :-)

Somit ging das Fest für den König offiziell Mittwochs mit dem Schmücken der Prachtresidenz los.

Wie immer packten einige Keiler plus bessere Hälften mit an und der Fortschritt war minütlich zu verzeichnen, so dass drei Keiler besondere Pläne hatten. Zwei Kameraden, im fernöstlichen Düsseldorf beheimatet, zögerten ihre Ankunft zum Aufbauen so weit hinaus (berufliche Gründe, ja ne is klar), in der Hoffnung nur noch zum gemütlichen Teil des Abends zu kommen und (Zitat) “die Abnahme zu machen”. Da sich jedoch der dritte Faulpelz mit der Herrichtung einer 1A-Beleuchtung und dem Verspeisen eines Döners beschäftigte, durften alle noch mal mit anpacken, bis es unter strömendem Regen lecker Schnittchen und ein paar Kanononen Kölsch gab! Brötchen gab es auch für den Dönerfreund, obwohl dieser nur an sich gedacht hat, da sein Döner “der letzte war den der Dönermann hatte” und seine Kameraden im beim Essen zugucken durften ;-)

Freitag Abend stand die Residenz aber und die Sause konnte beginnen. Traditionell, obgleich dieses Jahr erstmals wieder ohne besonderes Motto, stand die Einweihung der Residenz auf dem Programm und unser Zugkönig Sascha hatte allerhand Prominenz eingeladen, die sich zu den Keilern plus Umfeld sammelte, um noch einmal richtig einen zu heben. Ebenso ist es immer wieder lustig, dass es immer noch ein paar “Idioten” gibt, die unser Lieblingsgetränk aus Essach noch nicht kennen und naiverweise einen deftigen Schluck nehmen. Das traditionelle Willkommensgetränk für unsere Gäste ist jedes Jahr ein Lacher aufs Neue. Glücklicherweise hatten die meisten Gäste vorher zu Hause noch das Tanzbein angeschraubt und konnten so – trotz einer Sichtweite von weniger als 30 Zentimetern – ein paar Vorzüge ihrer Tanzkünste aufs Garagenparkett legen. Unter bunt gemischter Musik, deftigem Nebel und Trommelfeuer aus der Sack… pardon, Laserkanone wurde so die Nacht zum Tag gemacht und die Lindenstraße wach gehalten.

Samstags wie immer das Grauen… Kopping, Schlafmangel und die Aussicht die Residenz vom Unrat der Party, übrig gebliebenen Schnapsleichen, Kotze, Glassplitter und Restnebel befreien zu müssen – ein Gedicht! Anscheinend scheinen wir aber doch keine allzu schlechten Menschen zu sein und ein paar umtriebige Heinzelmännchen verrichteten bereits in der Nacht und am frühen morgen ihr Handwerk – DANKE! So konnten wir uns direktdem gemütlichen Teil widmen und das Schützenfest mit Kotzverzäll, Grillfleisch, Kölsch und einem Lobgesang einläuten. Dieser Lobgesang ist anscheinend in den Köpfen der Keilern und der Nachbarschaft geblieben, die selbst Sonntags Nachmittags noch verwundert war, “datt Rothermunds Armin mim Auto die Strooß entlang jefahre kütt un Lobet den Herren im Mercedes hüürt”.

Somit war alles angerichtet für den Samstag Abend, an dem wieder ein fackelnder Bandwurm durch die Straßen Anstels zog, die Gefallenen ehrte und Jupp aka Yussuf mächtig Arbeit bescherte. Die ansonsten traditionell Sonntags stattfindende After-Show-Party in unserer Residenz wurde kurzerhand auf den Samstag vorverlegt und somit durfte die Lindenstraße ein weiteres mal Nachts wach bleiben. Hardrock Halleluja zum feinsten! Nachdem die Residenz gegen 4h geschlossen wurde, zogen drei aufgeweckte Kameraden natürlich noch weiter und bereiteten unserem schlafenden Zugkönig noch einen persönlichen Empfang. Die Kombination aus Bölkstoff, Kreislauftropfen und Halstabletten ist echt keine gute Kombination und kann so manche Unterhose reißen lassen :-)

Schlaf gab es also nicht viel für einige, pünktlich waren die meisten jedoch schon am nächsten Morgen. Also kurz König Bernd II. abgeholt und ab in die heilige Messe, die wir seit Jahren vollzählig besuchen, was sogar dem Monsignore aufgefallen ist. Dieser wiederrum eröffnete das Hochamt mit einem Aufruf von Malte, den er selber ein paar Tage zuvor via Facebook kundgetan hat. Dass das Wort “Saufen” durch “Beten” ersetzt wurde, kam jedoch nicht ganz an in den hinteren Reihen der zum Dom umfunktionierten Schützenhalle und somit erhallte ein etwas falscher Wiederruf von unserem Tisch durch den Raum :-) Spätestens zum Intro-Lied waren jedoch wieder alle Stimmen im Gleichklang, wenngleich wir an der Umsetzung des Vorbilds von Youtube noch ein wenig feilen müssen.

Der Messe folgte die Frühparade und endlich konnte der Frühschoppen losgehen. Da ein Kamerad aus familiären Gründen am Vortag enthaltsam sein musste, war dieser natürlich besonders motiviert und erklärte unseren Tisch spontan zur Frontline, an dem besonders viel getrunken werden muss. So wurde unter anderem das alte Ritual ausgepackt, dem zu Folge eine Flasche nur einmal durch die Reihen gehen darf und exakt beim Letzten in der Runde leer sein musste. Ein paar Stunden später sah unser Tisch mal wieder aus wie Dresden ‘45 und auch unsere Gasttrinker hatten Mühe, ein Bein verletzungsfrei vor das andere zu bekommen. Somit ging es endlich – obwohl mal wieder mit reichlich Verspätung – an die lustigen Mittagstische und von dort aus wieder zum Antreten, an welches sich eine zackige Parade anschloss.

Im Anschluss frönten wir einer weiteren Tradition, keine ging nach Hause und gemeinsam mit einigen Gasttrinkern machten wir uns an die zweite Weinprobe des Tages. An dieser Stelle verweise ich auf den Bericht aus dem Vorjahr, da sich die Geschichte ähnlich wiederholte. Ab 22h begann sich unser Tisch zu leeren und die heimischen Betten zu füllen. Natürlich gab es auch wieder einige Unkaputtbare, die es noch bis zum Schützenkönig schafften, hilfreich war das für den Start am nächsten morgen jedoch mit Sicherheit nicht.

Montags geht mal wieder viel zu früh los und nach einem kurzen Umzug wurden die Ohren für die REgierungserklärungen und die Abdankung vom alten König Beckesch gespitzt. Tosender Applaus für die Redner war die Folge von gelungenen unter unterhaltsamen Zeilen. Als es endlich geschafft war, ging es ab in die Residenz, wo schon leckere Zupp und viele Flaschen Wein auf uns warteten. Dass es neben normalem Maggi auch scharfen Maggi gibt, weiß jetzt auch unser roter Baron, dessen daraus resultierende Gesichtsfarbe seinem Namen noch mal alle Ehre machte. Vertrieben wurde sich der Tag nun mit Wein, Weib und Gesang. Zum Höhepunkt wurde noch ein großer Zapfenstreich intoniert und ein schlafender Sauhund geweckt, bevor es zu unseren Ferunden der Jrönen Jonge ging. Nachdem wir dort Sauerkrautschlachten und fliegende Cola-Kisten sahen, verabschiedete sich ein Kamerad mit folgenden Worten: “Ich geh jetzt zu De Boschte – bis Mittwoch!” Er hat es dennoch geschafft, heile wieder nach Hause zu kommen, auch wenn er die gesamte Straßenbreite für den Rückweg auskostete.

Nachdem alle Vorbereitungen für das Highlight am Montagabend abgeschlossen waren, konnten wir unseren Zugkönig dann endlich mit dem selbst gebastelten Video zu “Call me maybe” überraschen. Lustigerweise findet man im Netz schon einige Nachmacher (wie wir es ja aus der Vergangenheit von vielen unserer Aktionen kennen…) und selbst die Cheerleader der Miami Dolphins, Barack Obama und das US Swim-Team haben uns diese Idee schon nachgeeifert ;-) Das Video ist im Übrigen seit ein paar Tagen auf unserer Hommepage zu sehen. Enjoy!

Mit diesem Highlight beenden wir gleichzeitig den Bericht über den Montag. Dienstags konnten wir uns dann aber wie immer mti dem genialen Frühstück in der Halle stärken. Wir werden es jedes Jahr aufs Neue sagen: so müsste jeder Tag starten! Dass im Anschluss mit Michael Hirtz noch ein neuer Schützenkönig gefunden wurde, rundet den gelungenen Tag ab. Glückwunsch noch mal an dieser Stelle, OMD! Die Zeit bis zum Abend vertrieb sich unser Wolfspack auf unterschiedlichste Art und Weise. Während der ein oder andere das Land der Träume grüßte, versuchten sich andere Kameraden beim Entchenangeln oder Pfeilewerfen. Kleiner Tipp: wenn man eine Ente mit niedriger Punktzahl wieder ins Wasser wirft und dafür ne neue angelt, kann man seine Punktzahl erheblich steigern und als Hauptgewinn ein Maschinengewehr bekommen :-) Danach gabs übrigens noch feinsten Whisky für die Überlebenden…

Dienstag Abends hatten wir dann endlich unser Ziel erreicht und konnten dem Ausklang des Festes beiwohnen, welcher die vergangenen Tage wieder bestens abrundet. Anekdoten zu selbigem Abend fallem dem Redakteur gerade nicht ein, eventuell ergeben die bald veröffentlichten Bilder ja ein wenig mehr Aufschluss.

Nach einem leckeren Fischessen am Mittwoch war das Kapitel Schützenfest in Anstel auch für dieses Jahr geschlossen und man konnte sich der Regeneration hingeben, die für die meisten jedoch am folgenden Wochenende schon wieder endete. Kondition ist nämlich nicht nur auf dem Sportplatz gefragt. Es war wieder ein tolles Fest und wir freuen uns schon auf die komenden Schandtaten!

Bilder kommen in den nächsten Tagen!

Wilde Keiler im September 2012