INFOS

Wir schreiben das Jahr 1995 uns befinden uns einem dunklen Keller in Anstels heimlicher Hauptstraße. Zu Tische sitzen acht unerschrockene heranwachsende Männer und naschen an hochprozentigen Getränken:

Nach einer durchgemachten Nacht konnte am nächsten morgen das Gründungspapier präsentiert werden. Wie Phoenix aus der Asche wurde ein Jägerzug namens “Wilde Keiler” ins Leben gerufen.

Die Jahre zogen durchs Land und mit der Zeit kristallisierte sicher mehr und mehr eine feste Struktur in dem wohl bis heute oftmals verschriebenen Sauhaufen. Konnte man in den ersten Jahren noch einem gewöhnlichen Schützenwesen fröhnen, ließen wir so um die Jahrtausendwende immer öfters von uns hören. Der Grund mag zum einen darin liegen, dass sich zu diesem Zeitpunkt ein eingeschworener Haufen aus Freunden gebildet hatte, der zum anderen auch seine große Liebe zum hellbloden Gerstensaft entwickelte und mit fortschreitendem Erwachsenwerden (auf dem Papier) die pädagogischen Sperrstunden mehr und mehr missachtete.

Vier Jahre nach der Gründung sollte das erste Highlight auf dem Programm stehen. Zugführer Markus erlangte die Ehre des Jungschützenkönigs und ein erstes mal sollten die organisatorischen und bautechnischen Fähigkeiten des Zuges auf die Probe gestellt werden. Was herauskam kann sich sicher sehen lassen und sollte einen ersten Vorgeschmack auf das geben, was man als Kollektiv in den späteren Jahren noch zu leisten bereit war.

Auch das Fest nahm einen tollen Verlauf und am dritten Tage konnte ein Grundstein für eine Tradition gelegt werden, die bis zum heutigen Tage Bestand hat und deren Gründungstag stets unvergessen bleibt: der blue Monday, mehr dazu später. Ebenso wurde das 50-Liter-Fest in diesem Jahr zum ersten mal Bestandteil unseres Terminkalenders. Eine Festivität, die leider viel zu früh von uns gegangen ist und welche eine Wiederholung eindeutig verdient.

Nach dem Wechsel ins Jahr 2000 konnte man auf ein Doppelschützenfestjahr vorausblicken. Im Mai des Jahres stand die große 700-Jahr-Feier der gesamten Bruderschaft auf dem Programm. In einem großen Feld an der Frixheimerstraße wurde ein Wochenende lang gezecht wie die Kesselflicker, wohlgemerkt dass noch viele bildliche Aufnahmen in den Archiven liegen…

Nur vier Monate später sollte der Feierreien in eine neue Runde gehen. Schützenfest stand im Kaleder und bei Gebureks durften wir vier tolle Tage verbringen und zur Feier des Tages Tobias als neues Mitglied in unseren Reihen begrüßen. Es wird wirklich Zeit, dass wir mal ein Nostalgiealbum herausbringen, bei den tollen Bildern die wir euch an dieser Stelle noch vorenthalten.

In den Folgejahren wurde das bunte Treiben selbstverständlich nicht eingestellt sondern um diverse Aktivitäten ausgeweitet. Bis zum Jahre 2003 sollte unser Haufen viele Großereignisse prägen und gestalten. Die bis heute existierende Karnevalsfete in Anstel hatte in diesem Jahren ihre Premiere und ist weiterhin ein überregionaler Erfolg. Ebenso wurde in diesen Jahren die erste gemeinsame Fahrt mit allen Jungschützen in ein Zeltlager gemacht und später auch organisiert. Selbstverständlich waren auch wir im “Verein” der Jungschützen, bei denen einige Kameraden lange Zeit treibende Kräfte im Vorstand gewesen sind. Schön zu sehen, wie sich die Ansteler Jungschützen bis heute entwickelt haben und dass man auch mal stolzer Teil des ganzen gewesen ist und ein tolles Fundament bis heute gelegt hat.

2004 sollte eine weitere Festivität in unser Programm hinzu kommen.  Gemeinsam mit unseren Freunden der Bogenschützen aus Ramrath-Villau organisierten wir zum ersten mal unser eigenes Schützenturnier. Dieses Turnier hatte sich schnell im überregionalen Kreis einen Namen gemacht und nahm seinen Höhepunkt in seiner dritten Ausgabe im Jahre 2006. Gemeinsam mit hunderten von anderen Fussballfans fieberten wir mit der DFB-Elf, die in einer Liveübertragung in unser kleines Stadion die Ikea-Elf mit 2:0 nach Hause schickte. Ein gelungener Tag, der – wie die gesamte Schützenturnierreihe – bis heute unvergessliche Geschichten kreiert hat. Dass wir unser eigenes Turnier jedes mal gewinnen konnten, soll an dieser Stelle nur die sportliche Randnotiz bleiben.

Frei nach dem Motto “Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören” sollte 2006 unser letztes Turnier stattfinden. Der hohe Arbeitsaufwand und der Wille diesen zu leisten ließen sich bei vielen Leute nicht mehr in Einklang bringen und somit war es eine sinnvolle und logische Entscheidung, die Turniere unter dem Namen “Tradition verbindet” in Zukunft nicht mehr zu organisieren.

Ein Großereignis in unserer Geschichte war sicherlich das Schützenfest im Jahre 2005. Wir konnte auf eine zehnjährige Historie zurückblicken und hatten zu diesem Fest einiges organisiert. Christian war Jungschützenkönig und seine Residenz stellte so manche Schützenkönigsresidenz klar in den Schatten:

Selbige Geschichte wiederholte sich im Jahre 2007. Michael war diesmal derjenige, der für uns zum dritten und letzten mal die Würde des Jungschützenkönigs erringen konnte. Unvergessliche Tage im schon legendären Garten an der Gillbach waren die Folge. In diesem Jahr konnte die Party am Freitag vor dem Schützenfest wohl einen vorläufigen Höhepunkt erleben. Die Anzahl der Besucher war sicherlich nicht weniger als in den Tagen danach in der Schützenhalle und so manch ein Aktiver wurde erst am nächsten Tage gaaanz spät an der Sonne gesehen.

Alternative Ideen ein Schützenfest zu feiern konnte man ab dem Jahre 2008 bewundern. Durch eine – im wahrsten Sinne des Wortes – Schnapsidee, sollte Zugkönig Malte eine Beach-Residenz zur Verfügung gestellt bekommen. Das war nun wirklich etwas, was die Schützenwelt noch nie gesehen hatte und aus der Bierlaune heraus kreierten wir unseren ganz eigenen Strand im Norden von Anstel.

Ein Jahr später sollten wir gemeinsam mit unseren Freunden der Jröne Jonge das Schützenfest verbringen. Unter dem Motto “Weihnachten” veranstalten wir eine riesige X-Mas-Party am Freitags, die sicher zu den lautesten und best besuchtesten Vorschützenfestpartys der Nachkriegszeit gehört. Eskalationen am besagten Freitag, Sonntag Nachts sowie am Montag machten auch dieses Schützenfest zu einer legendären Veranstaltung.

Die wohl spektakulärste Residenz Anstels hat man im Jahre 2010 auf der Pappelstrooß sehen können. Unser Vorbild und Zugführer Bautz war Zugkönig und die Residenz wurde aus unzähligen Kisten Kölsch gebaut. Wir sind uns an dieser Stelle nicht sicher, ob es mehr Arbeit war, die Kisten übereinander zu stapeln oder leer zu trinken. Fest steht jedoch, dass so manchem Flaschenpfandsammler beim Anblick unseres Königshauses nicht nur das Wasser im Mund zusammengelaufen sein muss. Ein weiteres Highlight dieses Jahr war die Straßenschlacht mit den Jröne Jonge. Überrascht von unserem Angriff, kam es auf offener Straße zu einer Kissenschlacht, die wohl unvergessen bleibt. Sogar in umliegenden Dörfern wunderte man sich über das Aufkommen von Gänsefedern und rief verdutzt in Anstel an, was da los sei. Legendär!

Die neu entdeckte Liebe zum Weißwein erlange in den Jahren 2011 und 2012 ihren vorläufigen Höhepunkt. Angetrieben von einem wunderbaren Ausflug in das Zentrum des Weines nach Rüdesheim, veranstalten wir im Jahre 2011 das Ansteler Wein- und Winzerfest mit Weinkönig Christian. Der lokale Weinlieferant wird sich noch heute auf einer einsamen Südseeinsel bräunen, da er an diesen Tagen so viel Umsatz gemacht hat wie in seinem gesamten Leben noch nicht.

2012 und 2013 wurde mal wieder an der Pappelstraße gefeiert und 2014 musste ein drittes mal die Wasserburg herhalten, was allen vorherigen Festen in keiner Art und Weise nachgestanden hat.

Wir sind sicher gespannt, was das nächste Schützenfest so mit sich bringen wird. Eins sei aber garantiert: nichts ist jemals wie im Jahr zuvor und deswegen nie langweilig!

Nie langweilig wurde es auch unterjährig. Rückblickend auf die vergangenen Jahre haben wir tolle Ausflüge gemacht, wobei unsere jährlichen Weihnachtsfeiern sicher den ein oder anderen Höhepunkt mitgebracht haben. Unvergessen ist bis heute auch unser Tag im Dorf Müsterland im Jahre 2004, 15 Stunden flüssige Ernährung haut selbst den Hartgesottensten unter uns weg. Diverse Besuche in Schelsen, auf anderen Festen oder auch lokale Events schließen sich hier nahtlos an. Wer unvergessene Geschichten aus Rüdesheim oder Amsterdam hören will, soll sich die entsprechenden Berichte durchlesen und uns einfach drauf ansprechen. Man könnte heute echt Bücher damit füllen.

Ein landesweites Kuriosum stellten in den vergangenen Jahrezehnten sich auch unsere Zugkönigsschiessen dar. Geschossen wurde aus Rücksicht auf das auf dem Grill liegende Getier niemals und somit haben wir uns stets um unterhaltsame Alternativen gekümmert. Entchenangeln, “Wer als letzter zur Toilette muss ist König”, Olympischer Fünfkampf, Pokern, Hometrainerfahren, Baumstammweitwurf, Limbo, Trink-Dartwerfen oder diverse Geschicklichkeitsspiele (immer unter gewissem Einfluss) ermittelten unseren jeweiligen Zugkönig. Wir sind gespannt, was die Würdenträger sich in den kommenden Jahren so einfallen lassen.